Duales Studium: Berufspraxis und Studium

Ein duales Studium bezeichnet eine Ausbildungsform, die die Berufspraxis in einem Betrieb und ein Studium – meistens an einer Fachhochschule – kombiniert. Das Duale Studium soll den Studierenden einen engen Praxisbezug liefern und zugleich Inhalte auf (Fach-)Hochschulniveau vermitteln. Die Studierenden besitzen für die Dauer des Studiums einen Arbeits-/Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen, stehen also in einem Beschäftigungsverhältnis, und erhalten während der gesamten Studiendauer – inklusive der Blöcke, die sie mit dem Studium verbringen – ein Gehalt.

Ausbildungsintegrierte duale Studiengänge

Ausbildungsintegrierte duale Studiengänge führen zu zwei Qualifikationen gleichzeitig: Die Studierenden absolvieren sowohl eine vollständige Berufsausbildung als auch ein Studium, das in der Regel zu einem Bachelor-Abschluss führt. Die Berufsausbildung ist meistens auf zwei Jahre verkürzt, ein weiteres Jahr lang widmen sich die Studierenden ausschließlich dem Studium. Es gibt auch ausbildungsintegrierte duale Studiengänge, die zusätzlich noch zu einem Meisterbrief oder einer anderen beruflichen Aufstiegsfortbildung führen („Triales Studium“). Theorie- und Praxisphasen wechseln sich dabei ab, Semesterferien gibt es keine. Die meisten Studiengänge sind den Fachrichtungen Wirtschaft, Technik und Informatik zuzuordnen. Das Studium findet meistens an Fachhochschulen, gelegentlich auch an Berufsakademien, statt.

Praxisintegrierte duale Studiengänge

Anders als bei ausbildungsintegrierten dualen Studiengänge absolvieren Studierende in der praxisintegrierten Variante keine Berufsausbildung. Diese Ausbildungsform gleicht eher einem Studium mit sehr hohem Praxisanteil (bis zu 50%), daher auch die anzutreffende Bezeichnung „Studium mit vertiefter Praxis“. Die Verzahnung von Praxis- und Ausbildungsinhalten ist extrem hoch – die Studierenden können das im Studium Gelernte unmittelbar in der Praxis erproben. Ihre Stellung im Betrieb entspricht nicht der normaler, gegen Entgelt beschäftigter, Arbeitnehmer, sondern ist fast ausschließlich auf die Ergänzung der Studieninhalte ausgerichtet. Dafür haben umgekehrt die Unternehmen auch Einfluss auf die theoretischen Inhalte. Das duale Studium dauert in der Regel drei bis vier Jahre.

Berufsintegrierte duale Studiengänge und berufsbegleitendes Studium

Diese Form des dualen Studiums richtet sich an Berufstätige, die neben ihrer Erwerbstätigkeit einen akademischen Abschluss erwerben möchten – es handelt sich also um eine berufliche Weiterbildung. Neben Fachhochschulen bieten auch viele Berufsakademien ein berufsintegriertes duales Studium an. Anders als ein berufsbegleitendes Studium, das der Arbeitnehmer selbst organisiert in seiner Freizeit absolviert, sind im berufsintegrierten dualen Studium die theoretischen und praktischen Anteile aufeinander abgestimmt.