Fachhochschulreife – Fachabitur
Die Fachhochschulreife, häufig auch „inoffiziell“ als Fachabitur bzw. Fachabi bezeichnet, berechtigt als schulischer Abschluss in Deutschland zur Aufnahme eines Fachhochschulstudiums. Die Fachhochschulreife kann in den einzelnen Bundesländern an vielen verschiedenen Schulformen im allgemeinen und beruflichen Bildungswesen erlangt werden.
Allgemeine Fachhochschulreife
Die allgemeine Fachhochschulreife ist der zweithöchste Schulabschluss, der in Deutschland erreichbar ist. Er berechtigt zum Studium an einer Fachhochschule, in Hessen auch zur Aufnahme grundständiger Bachelor-Studiengänge an Universitäten (mit Ausnahme der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main).
Die Fachhochschulreife setzt sich generell aus zwei Teilen zusammen: dem schulischen und dem berufspraktischen. Ersterer wird durch entsprechenden Unterricht in der Schule und eine Prüfung erlangt, letzterer durch ein meist einjähriges Praktikum oder eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem Betrieb (alternativ auch teils mehrjährige Berufserfahrung oder Wehrdienst/Wehrersatzdienst). In der Regel berechtigen nur beide Teile zusammen zum Hochschulstudium.
Der schulische Teil der Fachhochschule kann z.B. an Gymnasien ein Jahr vor der allgemeinen Hochschulreife erworben werden, in der 13-jährigen Form also nach der 12., im verkürzten 12-jährigen Abitur („G8“) nach der 11. Klasse. Weitere Wege zur Fachhochschulreife stellen zum Beispiel das Kolleg, das Abendgymnasium oder das Ablegen der Nichtschülerprüfung dar. Außerdem führen verschiedene Schulformen des beruflichen Bildungswesens nach Ablegen des Mittleren Schulabschlusses zur allgemeinen Fachhochschulreife, zum Beispiel Fachoberschulen, Berufsoberschulen (berufliche Vorbildung Voraussetzung!), höhere Handelsschulen und weitere über Zusatzunterricht sowie Ergänzungsprüfung. Berufliche/Berufsbildende Schulen integrieren ein Praktikum direkt in den „Lehrplan“ – Bewerber die über eine entsprechende berufliche Vorbildung verfügen, können deshalb meist ein Jahr überspringen, wenn sie die entsprechende Richtung wählen.
Fachgebundene Fachhochschulreife
Neben der allgemeinen Fachhochschulreife berechtigt auch die fachgebundene Fachhochschulreife zur Aufnahme eines Studiums, allerdings nur in der Fachrichtung, in der auch die Fachhochschulreife erlangt wurde. Zum Beispiel ermöglicht eine kaufmännische Fachhochschulreife die Aufnahme eines betriebswirtschaftlichen Studiums an einer Fachhochschule. Die fachgebundene Fachhochschulreife ist insgesamt aber wesentlich weniger bekannt und verbreitet als die allgemeine Fachhochschulreife.